Saisonplanung

Der Winter hat uns eingeholt doch schon bald werden die Tage wieder länger und der Frühling macht sich scheu bemerkbar. Schneller als man denkt, stehen schon die ersten Distanzritt wieder vor der Tür. Für eine erfolgreiche Saison ist eine Planung des Trainings und die Einteilung der Ritte unerlässlich.

Es gibt keine Rezepte aber es gibt Grundsätze und Konzepte, welche man im Hinterkopf haben muss.


Grundsätze:

1) der Wille zum Erfolg
Dazu braucht man Ziele, welche in verschiedene Energiestufen eingeteilt werden können:

  Stufe 0: Ohne Ziel lebt man einfach in den Tag hinein, das Energiepotential = 0

  Stufe 1: Kurzfristige Ziele, vgl. Weihnachten: man setzt sich zum Vorsatz, dieses Jahr nicht mehr so viel zu essen, bis zum nächsten Tag, an welchem die feinen Guetzli                 wieder auf dem Tisch stehen und die Vorsätze werden über den Haufen geschmissen, das Energiepotential ist sehr klein.

  Stufe 2: Man hat ein Ziel und beginnt, z. B. mittels Kursbesuchen, darauf hinzuarbeiten. Nun ist es wichtig, was wir daraus machen.  Das Umsetzen des Gelernten braucht               bereits etwas mehr Energie.

  Stufe 3: Es braucht bereits erhebliche Arbeit und Energieschübe um stets in Richtung Ziel zu kommen.

  Stufe 4: Auf dieser Stufe kann man am meisten Energie in die Zielerreichung stecken, da man bereits Erfolge zu verbuchen hatte und diese wiederholen möchte.

2) Selbstvertrauen
Das Selbstvertrauen beinhaltet folgende Aspekte, welche jeder erfolgreiche Sportler vereinen sollte:

  • Zuversicht

  • gesunder Ehrgeiz

  • Respekt ohne Angst

  • gesunde Selbsteinschätzung

  • Selbstkritik und Kritikfähigkeit

3) Geduld den Erfolg erzielen zu können
Das bedeutet, keine Angst vor dem langsamen Vorwärtskommen zu haben, denn nur das Stehenbleiben ist ein Rückschritt.

4) „was Du siehst, ist das was Du hast“
Betrachte Dein Pferd und forme es entsprechend seinen Fähigkeiten. Es ist wichtig stets das Gleichgewicht zu verbessern. Dazu ist die Dressurarbeit unerlässlich. Es gibt keine Dressurnoten im Distanzreiten, aber ein gut gymnastiziertes Pferd bringt bessere Leistungen und ist angenehmer zu reiten. Ebenfalls sind die Fütterung und das Management nicht zu vernachlässigen.

5) Das Pferd nie leiden lassen!
Das Pferd leidet nicht nur körperlich durch falsches Material, einen schlechten Reiter oder durch unange- messenes Training. Es leidet auch psychisch wenn z. B. Ruhepausen nicht beachtet werden, über die Fähigkeiten trainiert wird und Ziele gesetzt werden, welche von vornherein nicht erreicht werden können.


Konzepte:

1) Qualität zählt
Die Qualität ist oberstes Gebot in der Haltung unserer Sportart:

  • Fütterung:                   Basis ist Heu bester Qualität, mit dem Kraftfutter „reguliert“ man den Energiehaushalt und die Form des Pferdes

  • Entwurmungen:            regelmässig und vor Rennen in genügendem Abstand

    Gesundheitskontrollen:   allgemeineveterinär-medizinischeKontrollen,Zähne,Osteopath/Chiro/ Physio, Blutkontrollen (in Zweifelsfällen)

  • Beschlag

  • Material

  • Erziehung

  • Reiterausbildung

  • Training:                     soll ein Gleichgewicht zwischen fordern und fördern sein

                                    zielorientiert:  logischer, angepasster Leistungsaufbau

                                    systematisch:  konstante, geduldige, angepasste Leistungserziehung = positive Leistungsveränderung (in der Muskulatur) = Leistungskonstanz

                                    effizient:        Die Einsätze sollen Bestandteil des Trainings sein und ein Meilenstein zur Zielerreichung darstellen.

2) Management

  • Das Pferd bei Trainingsaufnahme im Frühling und vor Einsätzen scheren und nötigenfalls eindecken

  • Medikamentöse Behandlungen: VORSICHT vor Doping, Tierarzt muss sich auskennen, die Verantwortung liegt beim Reiter/Trainer

  • Angepasste Fütterung

  • Gute Beobachtung des Pferdes

    Planung zum Saisonstart

    • Aufbauend und schonend in die Saison einsteigen, speziell mit jungen und unerfahrenen Pferden

    • Konsequent auf das Saisonziel hinarbeiten, welches immer ein Meilenstein für das Fernziel ist

    • Eine vielversprechende Saison nicht durch unkontrollierten Ehrgeiz während den ersten Einsätzen verschenken

    • Ferientage für wichtige Anlässe grosszügig planen, damit Pferd/Reiter/Grooms ausgeruht starten und die Rückreise erholt antreten können

    • Pass, Gültigkeit FEI-Pässe, Impfungen, Zollpapiere frühzeitig kontrollieren

    • Die Beschlagsperioden dem Rittkalender anpassen. Bei Bedarf schon langfristig jeweils in etwas kürzeren Abständen beschlagen, aber nie zu stark herauszögern

    • Frühzeitig eine gute harmonisierende Crew organisieren

    • Grosszügige Erholungsphasen für das Pferd einplanen

Andrea Amacher